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Persönliche Danksagung an Andreas

 

Obwohl Kristel Kane nur mein Pseudonym ist, verbirgt sich dahinter logischerweise eine reale Person mit einer ebenso realen Spankingneigung.

Allerdings verhielt es sich bei mir so, dass ich meine wahre Natur nicht erkannte. Erst mit Hilfe von Andreas, einem bekennenden Strafspanker, offenbarte sich für mich eine ungeahnte Wahrheit.

Ich bin nicht, wie ich irrtümlich vermutete, submissiv, sondern dominant. Wieso, ich über Jahre meine dominante Ader mit aller Gewalt unterdrückte, förderten erst intensive und einfühlsame Gespräche mit Andreas ans Licht.

Er riet mir, dass ich mich zu meiner dominanten Seite bekennen und sie ausleben sollte. Anfänglich zögerte ich noch. Gab nicht zu, dass ich Angst davor hatte, eine Person zu entdecken, die ich nicht mochte.

Doch war mein Vertrauen zu Andreas größer. Durch sein Glauben an mich und seine unermüdliche Unterstützung, sich mein unsicheres Gejammer anzuhören, half er mir dabei den ersten Schritt als Aktive zu wagen und dadurch eine ungeheuerliche Entwicklung in Bewegung zu setzten, die nicht nur mein Leben zum Besseren wendete.

Dadurch, dass ich meine Neigung nicht mehr unterdrücke, konnte sich erst mein natürliches Potential entfalten und mir helfen, eine nie gekannte innerliche Ausgeglichenheit und Ruhe zu erlangen.

 

Aus Dankbarkeit für seine Unterstützung und seinen unerschütterlichen Glauben an mich ist dieser Roman Andreas gewidmet, da ein einfaches Dankeschön nicht ausreichend wäre.

 

Vielen Dank, mein Prince Charming!

 

Deine Kerstin (Kes)                               

 

 

1.

Obwohl meine Treffen mit Martin lediglich die anfänglichen Schritte in meiner Entwicklung und dem Ausleben meiner Spankingneigung darstellen, möchte ich mich doch auf diese konzentrieren und sie erzählen. Es waren wichtige Schritte und zeigten mir wie komplex eine Selbstentdeckung sein kann.

Kam ich von einem meiner Spankingtreffen mit Martin, dann setzte ich mich für gewöhnlich mit einem Glas Rotwein an meinen Schreibtisch und dachte über meine Erlebnisse nach. Dies ging allerdings nur, wenn niemand daheim war. So wurde ich nicht aus dieser besonderen Stimmung nach einer gelungenen Session in die Realität zurückgeholt. 

Gedanklich ging ich dann noch einmal die Ereignisse des Treffens in Ruhe durch. Damit befasste ich mich zwar bereits auf der Heimfahrt, doch da waren meine Gedanken dort noch zu sprunghaft. Die Erlebnisse waren einfach zu frisch und die Gefühle zu durcheinander, zumal ich bei dieser Session über mich hinauswuchs. Dies war nicht weiter verwunderlich, da ich noch Anfängerin war. Dennoch war ich experimentierfreudig und ging gern auf die Anregungen und Wünsche meines Spielpartners ein.

Dennoch gab es auch für mich Dinge, vor denen ich zunächst zurückscheute und erst einmal darüber nachdenken musste, ob ich diese auch zulassen konnte. Bisher zählten Ohrfeigen für mich zum Tabu. Ich mochte sie nicht. Hatte im realen Leben zu viele davon erhalten, um darin einen Genuss erkennen zu können. Nichtsdestotrotz hatte ich diese Bitte nicht sofort abgelehnt. Hatte erst einmal in Ruhe darüber nachdenken müssen. Doch da dies kein befriedigendes Ergebnis brachte, suchte ich den Rat eines befreundeten D/s-Pärchens. Unsere Beziehung war etwas, was ich als mein persönliches Schatzkästchen ansah. Bei meinen Freunden konnte ich mich so zeigen, wie ich wirklich war, und musste keine Rolle einnehmen. Schließlich war Andreas, derjenige gewesen, der meine Neigung richtig erkannte und noch vor mir begriffen hatte, was ich wirklich suchte. Ohne ihn wäre weder meine Entwicklung so rasend schnell vorangeschritten noch wäre ich mit mir und meinem Leben zufrieden. 

Andreas und ich hatten, bevor er seine jetzige Partnerin kennen lernte, Anfang 2014 eine lediglich zweimonatige allerdings sehr innige D/s Beziehung. An und für sich keine Besonderheit, doch bedachte man, dass er in Deutschland und ich in England lebte, wurde klar, wieso gerade dieses Verhältnis auf tiefes Vertrauen und gegenseitigen Respekt aufgebaut sein musste.

Den eigentlichen Anfang hatte Andreas gemacht. Wir kannten uns aus einem Forum und er hatte mich privat angeschrieben, da er meine Art mochte. Schnell einigten wir uns darauf, dass Emails zwar zweckmäßig aber nicht besonders praktisch waren. So chatteten wir miteinander.

Es war mir bekannt, dass Andreas bekennender Strafspanker war. Etwas was mich faszinierte. Ich wollte mehr über ihn und auch über das Thema wissen. Alles was er mir mitteilte sprach mich auf besondere Weise an und letztendlich sprang ich über meinen eigenen Schatten und bat ihn um reale Erziehung.

Kein Spiel.

Ich wollte für Verfehlungen und Dummheiten konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. Und dass ohne Wenn und Aber. Er allein entschied über meine Strafe, bestimmte die Form, Dauer und Intensität – während ich nichts weiter zu tun hatte, als meine Lehre daraus zu ziehen. Mit einer gehörigen Portion Naivität hatte ich mir dies wesentlich einfacher und unkomplizierter vorgestellt, als es dann wurde. 

Dennoch funktionierte die Beziehung gut. Geradezu hervorragend und zauberte ein Ergebnis hervor, dass ich nicht erwartet hatte.

Ich hatte mich von Beginn damit gerühmt ein hohes Maß an Selbstdisziplin zu besitzen, das damit einherging ein erhebliches Problem damit zu haben Autorität anzuerkennen und zu zulassen. Andreas Versprechen, Letzteres korrigieren zu können, ließ nicht nur die Befürchtung in mir aufkeimen, dass ich seine schlimmste und unfähigste Sub sein würde, die er jemals hatte, sondern dass er mir nahezu täglich den Hintern für irgendwas versohlen musste. Gemäß unserer Absprache war die bisherige Gleichberechtigung aufgehoben. Ab nun zählte nur noch seine Meinung. Entschied er, dass ich es verdiente, Schläge auf den nackten Arsch zu bekommen, dann hatte ich gefälligst zu parieren. Hierbei bat ich meinen Mann um Mithilfe. Zwar hatte er meinen Vorschlag zunächst mit Skepsis betrachtet, doch erkannte er schnell, wie ernst es mir war. Ich machte David zu Andreas ausführendem Organ. Sprach Andreas eine Prügelstrafe aus, ließ ich diese von David ausführen.

Gerade dies war für mich die größte Herausforderung und der ausschlaggebende Grund, wieso ich unbedingt über meinen Schatten springen wollte. Schon der Gedanke daran, die Kontrolle abzugeben, machte mir Angst und war ausgesprochen peinlich. Dennoch war etwas tief in mir, dass mich dazu trieb diese Erniedrigung über mich ergehen zu lassen.

Auch in England wäre es kein Problem gewesen, einen Mann zu finden, der bereit war, meine Erziehung zu übernehmen.

 

Erst 2011 hatte ich mich offiziell zu meiner Spankingneigung bekannt und es, nach Absprache mit meinem Mann David, gewagt eine Anzeige in einem Englischen Spankingforum zu schalten. Es hatte mich überrascht, dass ich quasi von Angeboten überrollt wurde. Die Antworten, die ich zu lesen bekam, machten mir allerdings rasch bewusst, dass dies nicht das war was ich suchte und emotional auf der Strecke geblieben wäre. Letztendlich wäre mein Vorhaben nach hinten losgegangen und somit ließ ich die Finger davon, da keiner der Kandidaten das Wiedergab, was ich zu hören hoffte. Was dieses war, konnte ich noch nicht einmal selbst genau sagen, doch vertraute ich darauf es zu erkennen, wenn ich es sah. Dass es mir nicht nur um Spanking an sich ging, war klar, denn David und ich hatten bereits mit Lustspanking begonnen. Eine Form, die als Bereicherung im Schlafzimmer diente und mich zusätzlich auf Touren brachte. Allerdings war es nicht so, dass mir ein versohlter Hintern den ersehnten Kick gab. Es war nicht zu verleugnen, dass es mich anmachte von David auch heftiger auf den nackten Hintern geschlagen zu werden und mir dadurch wesentlich intensivere Orgasmen bescherte, dennoch ging es mir nicht nur um die sexuelle Komponente. Irgendetwas fehlte mir immer noch, um vollkommene Zufriedenheit zu erreichen.

Wieso oft im Leben, meldete sich erst dann die richtige Person, wenn man schon insgeheim die Hoffnung aufgegeben hatte. So verhielt es sich auch mit Patrick, der sich erst einige Wochen nach Einstellung der Anzeige bei mir meldete. Patrick war Engländer und lebte in der Nähe von Birmingham, somit einige hundert Kilometer von mir entfernt. Obwohl Patrick in seiner ersten Kontaktaufnahme gar nicht viel geschrieben hatte, fasste ich sofort Vertrauen zu ihm. Es kam, wie später mit Andreas, zu einem sehr intensiven E-Mail-Austausch, der auf einer besonderen emotionalen Ebene ablief. Ich öffnete mich ihm gegenüber und hatte dies niemals bereut. – Wir sind immer noch eng befreundet. –

In Patrick, der fünfzehn Jahre älter war als ich, fand ich einen Mann, der die Befähigung hatte, mir auf anderer Weise zuzuhören. Er war nicht nur jemand, der einen Spankingpartner suchte, diesen übers Knie legte und sich anschließend um nichts mehr kümmerte. Patrick, war die erste Instanz in meinem Leben, die mir half mit dem Missbrauch und den Misshandlungen, denen ich in meiner Kindheit, Jugend und führen erwachsenen Jahren ausgesetzt war, umzugehen und diesen zu kanalisieren. In meinem eigenen Mann hatte ich zwar einen geduldigen Zuhörer gefunden, doch leider war er damit überfordert mir die Hilfe anzubieten, die ich brauchte. Auch ein kurzlebiges Therapieprogramm bei einer psychologischen Beratung in meiner damaligen neuen Heimatstadt in Cumbrien brachte rein gar nichts. Was hauptsächlich daran lag, dass der Psychologe mit einem ausgeprägten schottischen Akzent sprach, mit dem ich mich sehr schwertat. Hinzu kam, dass er mir permanent das Gefühl vermittelte, mich über Nichtigkeiten aufzuregen und ich nebenbei gezwungen war, meine eigenen beiden kleinen Söhne während der Beratungsstunde dabei zu haben, da ich keine Kinderbetreuung finden konnte. Somit brach ich, diese Gespräche bereits nach dem dritten Termin frustriert ab und glaubte daran, dass man mir sowieso nicht helfen konnte und ich mir meine eigene Unzufriedenheit nur einbildete. Erneut unterdrückte ich meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle, um durch den Alltag zu kommen.

Dummerweise funktioniert die Psyche nicht so, dass man gewisse Dinge ewig unterdrückt und unter Verschluss halten kann. Und wenn diese dann auch noch unbearbeitet bleiben, bahnen sie sich auf die merkwürdigsten Weisen ihren Weg zurück ins Bewusstsein. Dies musste auch ich erleben. So seltsam es klang, und bedenkt man hierbei, dass ich bereits seit Jahren Spankingromane unter dem Pseudonym Kristel Kane schrieb und veröffentlichte, waren die wahren Auslöser, sich endlich mit meiner Neigung auseinander zu setzten, die beiden US-Fernsehserien „Supernatural“ und die Neuauflage der Hit-Serie „Hawaii five-0“. In diesen Serien, die nun rein gar nichts mit dem Spankingthema zu tun haben, kamen immer wieder Szenen vor, in denen Personen an Stühlen gefesselt waren, verhört oder sogar gefoltert wurden.

Ich liebte beide Serien, doch musste ich immer wieder feststellen, dass ich mich während des Zuschauens emotional ausgelaugt und sehr schlecht fühlte. Betrachtete ich jene Szenen, versetzte ich mich permanent in die Situation der gefesselten Person und hatte das Bedürfnis nach Bestrafung. Ich fühlte mich, für irgendetwas verantwortlich und wünschte mir in diesen Moment nichts sehnlicher, als endlich dafür büßen zu können, damit mir verziehen werden konnte. Meine Gefühle gingen in die Richtung, dass ich unbedingt übers Knie gelegt und ordentlich versohlt werden wollte. Je weiter die Serien liefen, umso stärker wurde mein Bedürfnis nach Strafe.

In unserem E-Mail-Austausch brachte mich Patrick dazu ihm etwas über meine Vergangenheit zu erzählen, dabei sparte ich auch nicht meine traumatische Beziehung zu meinem Ex-Freund aus. Erst langsam dämmerte es mir, dass diese Szenen nichts weiter, als einen so genannten Triggereffekt auf mich hatten. Mein Ex war es, der mir nach Beendigung der Beziehung immer noch Gewalt androhte. Obwohl ich mich an die Polizei gewandt hatte, wurde von dieser Seite aus nichts unternommen, um die Belästigungen zu stoppen. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als mir seine Drohungen anzuhören und zu hoffen, dass ich ihn wenigstens am Telefon dazu bringen konnte, sein Vorhaben nur als verbalen Erguss zu genießen und sie niemals in die Tat umzusetzen. Eine seiner Lieblingsfantasien war es, mir plastisch zu beschreiben, wie er mich kidnappen und dann an einen Stuhl gefesselt mit einem Messer für meine Taten zur Rechenschaft ziehen würde. Ich hatte dies bisher tief unterdrückt, um die nach wie vor bestehende Angst vor ihm einzudämmen. (Die vollständige Geschichte ist als „Lügenherz“ veröffentlicht.)

Der immer stärker werdende Wunsch nach einem Spanking war nichts weiter, als die immer noch in meiner Psyche verankerte Strafandrohung in eine Relation zu verpacken, die ich aus meiner Kindheit kannte. Nichtsdestotrotz war diese Erkenntnis ein Durchbruch und half mir dabei zu erkennen, dass ich mich nicht, wie mein Therapeut mich Glauben machen wollte, lediglich über Nichtigkeiten lamentierte.

Patrick hatte mich verstanden und war gern bereit meinen Spankingwunsch zu entsprechen. Und hierbei ging es wirklich lediglich um meine Wünsche. Patrick betrieb bereits seit seiner frühsten Jugend Spanking als aktiver Part. Er war Dom und lebte es verantwortungsbewusst aus, allerdings besaß er ein ungewöhnliches Einfühlungsvermögen, dasselbe, das mich später so an Andreas faszinierte.

Bei meinem ersten und einzigen Spanking durch Patrick, behielt ich die alleinige Kontrolle. Dies war eine ungewöhnliche Konstellation, doch Patrick erkannte die Wichtigkeit dahinter. Ich bestimmte einfach alles. Obwohl er eigens für dieses Spankingtreff angereist war, wollte er nichts erzwingen. Bot mir die freie Entscheidung. Es gab keine Absprachen über irgendwelche Safe Words oder Ampel-Codes. Hier zählte rein mein Wille.

Als er mich letztendlich fragte, ob ich zu einem Spanking bereit war, zögerte ich. Ich war unsicher und hatte plötzlich nicht nur Angst vor dem Schmerz, sondern mir war der Gedanken von ihm übers Knie gelegt zu werden ausgesprochen peinlich. Erklärte ihm, dass ich zwar glaubte es zu brauchen, um einen gewissen seelischen Druck loszuwerden, doch ich mich gleichzeitig albern dabei vorkam, da ich ja mittlerweile in meinen Vierzigern war. Patrick erklärte mir, dass er mich übers Knie legen, mich aber nicht festhalten würde. Die Hosen durfte ich auch dabei anbehalten, denn er hatte kein Interesse daran mich in irgendeiner Form zu erniedrigen. Er gab an, lediglich das Gefühl zu haben, dass ich mich um eine wichtige Chance brachte, mit meinen alten Dämonen aufzuräumen, wenn ich diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließe. Er gab mir sein Wort, das ich jeder Zeit abbrechen konnte und er es nicht hinterfragen würde. Da Patrick keinerlei Druck ausübte, war ich bereit mich darauf einzulassen. Bereitwillig und schon ungeschickt legte ich mich über sein Knie.

Kaum hatte ich diese Position eingenommen und fühlte die Muskulatur seiner Schenkel unter meinem Unterleib, bekam ich Zweifel. Ich fühlte mich nicht nur ausgesprochen albern, sondern trotz aller Beteuerungen seinerseits, ausgeliefert. Ich war nur froh, dass er aufgrund der Position nicht in mein Gesicht sehen konnte, denn dort würde ohne Zweifel die Peinlichkeit zu erkennen sein. Es war mir unangenehm, dass er nach wie vor mit mir redete und sich nach meinen Gefühlen erkundigte. Dass ich ihn aufforderte, endlich anzufangen, war mir noch unangenehmer, als dass er es von sich aus getan hätte.

Als die ersten moderaten Schläge meinen Hintern trafen, fühlte ich mich wirklich unwohl, dies hatte weniger mit dem aufkeimenden Schmerz zu tun als vielmehr mit der Tatsache, dass ich als erwachsene Frau über den Knien eines älteren Mannes lag, geradeso, als sei ich ein kleines Mädchen. Kaum hatte sich dieser Gedanke gebildet, erlebte ich etwas, dass absolut seltsam war und sich geradezu als spirituell bezeichnen ließe - als erreichte ich eine andere Bewusstseinsebene. Ich befand mich nicht mehr in der gegenwärtigen Situation, in der ich meinen Hintern versohlt bekam, sondern sah mich plötzlich und ohne jedwede Vorwarnung in einem dunkeln Kellergewölbe einen riesigen Regal gegenüber. In diesem Regal wimmelte es förmlich von gefüllten Einmachgläsern. Auf dem ersten Blick hin erkannte ich, dass diese die falschen Etiketten trugen. Sofort war mir klar, dass es sich bei dem Inhalt dieser Gläser um meine Gefühle handelte. Ich hatte sie einfach über die Jahre verschlossen, doch falsch gekennzeichnet. Nun war es an der Zeit, diese zu korrigieren. Ich sah mir dabei zu, wie ich selbst die Etiketten von den Gläsern nahm und diese an die entsprechenden anheftete. Erst als meine Arbeit erfolgreich abgeschlossen war, erlebte ich das umgekehrte Phänomen.

Genauso schnell, wie ich daraus verschwunden war, kehrte ich in die Gegenwart zurück und fand mich über Patricks Knien wieder. Dieser war offenbar in der Zwischenzeit nicht müde geworden, mir ausgiebig den Po zu versohlen, wie ich nun schmerzlich feststellte. Er musste sofort gemerkt haben, dass sich bei mir etwas geändert hatte und sprach mich direkt an. Obwohl es mir eher danach war ihm zusagen, dass er nun damit aufhören konnte mich zu verhauen, brachte ich dennoch kein Wort in diese Richtung über die Lippen, sondern fing an zu lachen.

Doch war dies kein hämisches oder verspottendes Lachen, sondern ein befreites. Es wurde immer stärker, so dass Patrick nicht anders konnte, als mit einzustimmen. Die Situation hätte nicht absurder sein können. Dort lag ich über Patricks Knie, der mich seit mehreren Minuten intensiv verdrosch und beide lachten wir uns kaputt. 

Kurz nach diesem Erlebnis brachte ich Patrick mit brennenden Hintern zum Bahnhof. Beide trennten wir uns als gute Freunde.

Das Ergebnis dieses Spankings war unglaublich. Es war in der Tat so, dass ich diesen Wunsch nach permanenter Strafe loswurde. Triggerszenen, wie die oben beschriebene hatten ihre Wirkung verloren und ich fühlte mich auch nicht permanent schuldig. Doch war ich immer noch nicht am Ziel meiner Selbstfindung angelangt. Dies erreichte ich erst durch Andreas.

Er bot mir alles, was ich immer gesucht hatte, ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein. Bereits vom ersten Moment des Kennen Lernens hatte er etwas ausgestrahlt, das mich mit Vertrauen erfüllte. Es war nur etwas, dass man mit Seelenverwandtschaft bezeichnen konnte. Etwas das normalerweise schon selten genug war, doch ausgerechnet eine Person zu treffen, die die Spanking-Leidenschaft teilte, war wahrhaftig Schicksal. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich nicht, wieso Andreas so wichtig in meinem Leben war. Er verstand es mir klar zu machen, woher mein Problem kam Autorität über mich anzuerkennen und zu zulassen. Bisher hatte ich mir mein normales Leben immer wieder damit unnötig schwer gemacht, dass ich gegen Vorgesetzte aufbegehrte und Schlachten anzettelte und ausfocht, die schlichtweg unnötig waren. Das positive Ergebnis dieser Fern- D/s Beziehung mit Andreas, bekam ich bereits kurz nach Auflösung dieses Verhältnisses geliefert. Ich war zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und sah mich einem absoluten Macho gegenüber. Die Situation, die normalerweise meinen Kampfgeist weckte und mich zu unüberlegten Handlungen trieb, brachte mich nun dazu meine bisherige Schwäche in eine Stärke umzuwandeln. Durch Andreas hatte ich gelernt und erkannt, wer die wirkliche Autorität war, die mir immer im Weg gestanden hatte. Doch um, diese Erkenntnis zu erreichen, hatte es einer harten Lehrzeit bedurft.

Über die Monate hinweg waren die Beziehung und damit auch das Vertrauen zueinander gewachsen. Dabei spielte es keine Rolle, dass ich mich mehrfach über dem Knie meines Mannes wiederfand und ein reales Strafspanking über mich ergehen lassen musste. Zimperlich und zurückhaltend war David nicht. Ich bekam keine Vergünstigung dafür, dass er ein Spanking-by-Proxy durchführte und wir alle im Grunde Freunde waren. Im Gegenteil, er sah sich dadurch genötigt, mir einen besonderen Dienst zu erweisen und strenger zuzuhauen.

Und ich nahm es hin. Ich verstand. Es konnte keine Rede davon sein, dass ich es genoss. Im Gegenteil, ich hasste es, wenn es so weit kam, dass mein Mann auf Geheiß von Andreas zum Kochlöffel griff und mir zeigen musste, dass ich wirklich nicht unfehlbar war. In solchen Situationen schämte ich mich nicht nur dafür, mit heruntergezogener Hose und blankem Hinterteil über Davids Knie zu liegen, während ich einen grotesken Anblick bot. Sondern ich schämte mich vor allem dafür, dass Andreas mich bei etwas ertappt hatte, das nicht korrekt war. Dies traf mich am härtesten.

Gegen dieses Gefühl des Selbstverrates kamen noch nicht einmal Davids streng ausgeführte Hiebe an, die mich permanent dazu brachten, mich zu verzählen. Er wusste, dass dies nicht aus Absicht geschah. Für ihn war mein lautes Mitzählen ein wichtiger Indikator, wie wirkungsvoll seine Erziehungsmaßnahme war. Hätte ich nämlich die Hiebe unbeteiligt heruntergeleiert, dann wäre seine Rolle nicht nur unnötig, sondern vor allem fehlbesetzt.

Nach jedem erfolgten Spanking erstattet ich Andreas Bericht. Es überraschte ihn allerdings nicht, wie schnell ich meine Lektionen lernte und begangene Fehler bereits vor der Bestrafung einsah. Wesentlich schneller als ich, hatte er den wahren Grund für diese Lehrfähigkeit identifiziert. Dennoch war es wichtig, dass ich selbst darauf kam. Eine weitere Bestätigung sah er darin, wie leicht ich mich damit tat, Regeln einzuhalten. Ich hatte lediglich eine eigenmächtig überschritten und das Ganze am nächsten Tag anstandslos gebeichtet. Als Dom war es ihm eine kleine Genugtuung, dass ich mich vom Strafmaß überrascht sah, doch als Freund war er froh, dass ich nicht dagegen argumentierte. Freiwillig hatte ich die sechzig Hiebe mit dem Kochlöffel ohne ein einziges Widerwort akzeptiert und versprochen, mir diese wieder von David geben zu lassen. Das Einzige, womit ich allerdings Schwierigkeiten hatte und nur dieses Mal um eine Strafminderung bat, war die Sperrstunde. Bisher hatte ich um 23 Uhr brav im Bett zu liegen. Diese wurde nach vorheriger Rücksprache problemlos verlängert, schließlich war Andreas kein machtbesessener Tyrann, sondern hatte mir versprochen, mir dabei zu helfen, Autorität anzuerkennen. Da ich eine Rücksprache an jenem Abend versäumte, zwang ich ihm praktisch dazu, meinem Po die Quittung dafür zu geben. Außerdem sollte ich für die nächsten zwei Wochen eine Stunde früher ins Bett. Hier bat ich um Nachsicht, da es sich sehr schwer mit meiner Schreiberei vereinbaren ließ. Andreas zeigte sich sofort einsichtig und setzte die verkürzte Bettzeit nur für eine Woche an. Dies war etwas, worauf ich mich einlassen konnte.

Ich war irritiert darüber, wie leicht es mir fiel, seine Autorität über mich anzuerkennen. Ich hatte geglaubt, dass ich nicht nur permanent gegen ihn rebellieren, sondern sogar verbal zurückschlagen würde. Doch erstaunlicherweise war mir dies nicht einmal in den Sinn gekommen. Ich konnte nicht begreifen, wieso ich so kooperativ war. Ich hatte von mir geglaubt, dass ich ihn permanent provozieren würde. So war ich einfach. Traf ich auf jemanden, der mich in die Knie zwingen wollte, wurde ich rebellisch und schlug, leider nicht nur verbal zurück. Die Frage, wieso ich ausgerechnet Andreas nicht als Bedrohung ansah, beschäftigte mich maßlos.

Und nach zwei Monaten unserer Fern-D/s-Beziehung suchte ich das klärende Gespräch. Dies war der Moment, auf den er gewartet hatte. Mit einem Hauch Genugtuung war er gezwungen mir zu erklären, dass ich dominant war. Ich war nicht, wie ich es mir eingeredet hatte, ein Sub. Im Nachhinein kann ich nur noch die Augen darüber verdrehen, wie vehement ich mich gegen Andreas Behauptung gewehrt und versucht hatte, ihn und mich davon zu überzeugen, dass ich ein Sub war, schließlich ließ ich es ja zu, dass er mich erzog.

„Ist dir eigentlich nie aufgefallen, was du grundsätzlich auf meine Anweisungen und Strafen erwiderst?“

„Ich verstehe nicht, was du meinst“, hatte ich offen zugegeben, während die Stirn in tiefe Denkfalten gelegt war als ich auf den Bildschirm starrte. Ich begriff nicht, worauf er hinauswollte.

„Nach jeder Zurechtweisung oder Strafe antwortetest du grundsätzlich: An deiner Stelle hätte ich es auch so gemacht.“

In jenem Moment fiel der Groschen. Er hatte Recht. So absurd es war, hatte ich die Zeit als Sub gebraucht, um meine eigene dominante Seite zu aktivieren.

„Und nun möchte ich, dass du es auch auslebst!“

„Willst du, dass ich dich jetzt verhaue? Ich dachte, du bist kein Switch!“

Ich war ernstlich verwirrt, was ihn dazu brachte, mir einen lachenden Smilie zu schicken. Etwas Dümmeres, doch gleichzeitig Niedlicheres, hätte ich gar nicht von mir geben können. Als Erwiderung schickte er mir eine Umarmung und einen Kuss. Danach wurde er wieder ernst.

„Nein! Unterstehe dich. Ich will, dass du dir einen Spankee suchst und deine dominante Seite auslebst. Du wirst sehen, wie gut es dir tun wird.“

Ich hatte damals nichts gesagt und nicht gewagt, ihm zu widersprechen. Ich glaubte nicht daran, dass ich es wirklich draufhätte, einen Spankee mein eigen nennen zu können. Bis dato hatte ich noch niemanden geschlagen, bzw. gezüchtigt. Es war eine Sache, sich vorzustellen, jemanden übers Knie zu legen und ihm den nackten Hintern zu versohlen, doch eine andere, eine Person in Realität dazu zu bringen.

Dass ich doch auf Andreas hörte, war einer der besten Entscheidungen, die ich jemals in meinem Leben getroffen hatte. Er hatte vollkommen Recht damit gehabt, dass ich meine dominante Seite ausleben und zum anderen Ende des Rohrstocks wechseln musste.

Martin, mein erster Spankee, war damals eine Art Not- und Kompromisslösung gewesen. Andreas hatte darauf bestanden, dass ich mir einen weiblichen Spankee suchte, doch eigenartigerweise, schien es im Norden von England keine zugeben, die eine Frau als dominanten Spankingpartner wollten. Angebote von Crossdressern bekam ich allerdings zugenüge. Die ließ Andreas allerdings nicht gelten. Letztendlich konnten wir uns auf Martin einigen. Ich hatte ihn gewählt, da er, wie ich Autor war. Neben der Spankingleidenschaft wenigstens eine weitere Gemeinsamkeit. So hatten wir zumindest ein weiteres Gesprächsthema. Ich war nun mal pragmatisch.

Heute amüsierte es mich, wie souverän und altklug ich beim ersten Treffen mit Martin gewirkt hatte. Dreist hatte ich auf Martins Frage beim Essen geantwortet, dass ich bereits drei Zöglinge vor ihm gehabt habe. Dabei wollte ich ihm allerdings nicht auf die Nase binden, dass ich hierbei meine eigenen Kinder und Ehemann mitrechnete, wobei ich keinen von ihnen schlug. Wichtig war in diesem Moment nur, dass er mir die verbogene Wahrheit abnahm und mich zu seiner Dome machte. Das war damals der Anfang mit Martin.

Heute ist die Beziehung bereits beendet und ich habe mein Interessensfeld verlagert. Doch war es wichtig mit Martin zu spielen, da ich nur so die notwendige Erfahrung und Sicherheit bekommen konnte. Erneut hatte ich mir eingestehen müssen, wie Recht Andreas damals hatte. Hätte er mich nicht so gedrängt, wären mir ungeheuerlich befriedigende Stunden entgangen. War ich mit Martin zusammen, erlebte ich einen emotionalen Höhepunkt nach dem anderen. Die Erkenntnis, dass sich der ältere Mann von mir führen und leiten ließ, gab mir ein Gefühl von inneren Frieden. So merkwürdig es klang, spürte ich zwar während der Session die Macht, die ich über ihn hatte, doch war diese durchzogen von einem Zustand innerer Harmonie. Etwas, dass ich sonst nie erreichte.

Trotz aller Erfahrung, mit der ich mittlerweile aufwarten konnte, war ich dennoch froh, dass ich immer noch mit Andreas über gewissen Situationen reden konnte und seinen Rat als Dom einholen durfte. Es tat mir gut, dass er mich als Dome ansah und mich auch so behandelte. Vorbei waren die Zeiten, als ich sein Sub war. Nichts von dem war mehr geblieben, außer einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit und der Gewissheit, eine besondere Lebenslektion gelernt zu haben.

Nach jeder Spankingsession mit Martin setzte ich mich sofort an den Computer und verfasste einen ausführlichen Bericht, den ich Andreas per E-Mail schickte. Für mich war es ein Ausdruck meines vorhandenen Respektes für ihn und der Anerkennung, die ich ihm schuldete.

Im Gegenzug wartete er immer wieder gespannt auf diese Nachricht. Nichtsdestotrotz streichelte es sein Ego als Mann und Dom. Und da ich bei meinen Ausführungen gern ins Detail ging, war es ihm ein besonderer Genuss die Berichte zu lesen, schließlich war Spanking ein Teil seiner Persönlichkeit. Selbstverständlich war ich mir dessen bewusst und wählte die Worte so, dass er seine Schlüsselreize bekam und ich ihn dadurch keinen sachlichen und langweiligen Bericht ablieferte. Ich wollte es lebendig halten und ihn mit meinen Erlebnissen verwöhnen, schließlich verdankte ich es ihm, dass ich nun gnadenlos den Rohrstock schwingen konnte und sich der Empfänger der Hiebe dafür sogar noch bedankte.

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